Freiberuflichkeit wurde in meinem eigenen Studium nie als beruflicher Weg beschrieben; entsprechend schwierig fand ich es, mir vorzustellen, was Geisteswissenschaftler*innen anbieten. Falls es Euch auch so geht, möge dieser Beitrag einen ersten Einstieg erlauben.

In meiner eigenen Biografie ging es schon neben dem Studium mit freiberuflichen Tätigkeiten los: Ich habe Workshops angeboten, Texte redigiert, museumspädagogische Veranstaltungen angeboten. Nach dem Studium war ich mit klassischen freiberuflichen Tätigkeiten sofort (= innerhalb von zwei Monaten nach Abschluss) ausgelastet: Ausstellungen kuratieren, wissenschaftliches Lektorat, Begleitung von Biografien und Familiengeschichten (Archivrecherche, Transkription, Quellenübersetzung, Interviews), wissenschaftliche Publikation, Fachvorträge. Beim Blick über den Tellerrand sah ich, dass viele Kommiliton*innen mit sehr unterschiedlichen Tätigkeiten freiberuflich an den Markt gehen. Dabei ist sowohl ein geisteswissenschaftlicher „Grundstock“ zu erkennen, etwa in Angeboten rund um Texte, Dozenturen und kulturelles Gedächtnis, als auch fachlich recht klar abgegrenzte Tätigkeiten. Weiterhin könnt Ihr erkennen, dass manche Tätigkeiten unmittelbar aus den Studieninhalten und -arbeitsweisen abgeleitet werden können, andere hingegen sinnvollerweise (jedoch meist nicht obligatorisch) eine Weiterbildung (z.B. Yogaunterricht) und/oder Zertifizierung (z.B. Sachverständige) vorsehen.
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