Ein kleiner, feiner Seitenbereich der umfassenden Geschichtsschreibung und -wissenschaft ist die Sportgeschichte. Und sie bietet auch Jobperspektiven, v.a.:

  • in den Einrichtungen rund um das kulturelle Gedächtnis des Sports, also Archive, Bibliotheken und Museen von Verbänden, Vereinen, Stiftungen und in öffentlicher Trägerschaft,
  • in Forschungseinrichtungen und Hochschulen,
  • als inhaltlicher Schwerpunkt von Verlagen und Geschichtsagenturen sowie anderen Selbstständigen.

Bei einem ersten schweifenden Blick über diese Arbeitsmärkte war mein Eindruck: sie sind klein, begleitet von Ehrenamt und Laientätigkeiten (was eine klare Kommunikation der eigenen Professionalität und auch die Identifikation professioneller Tätigkeiten erforderlich macht) und weitgehend von Männern und Fußball dominiert. Das muss ja nicht schlecht sein, bedeutet für die berufliche Orientierung lediglich, genau hinzuschauen, professionelle Felder zu erkennen und sich zu positionieren.

Einrichtungen und Jobbörsen
des kulturellen Gedächtnisses des Sports

Überblicke über Einrichtungen des kulturellen Gedächtnisses des Sports findet Ihr hier:

Die Stellenausschreibungen sind entweder auf den Seiten der Institutionen selbst (etwa beim Der Deutschen Olympischen Sportbund ) oder über die Fachverbände gelistet; so ist aktuell etwa ein Volontariat im Deutschen Fußballmuseum Dortmund ausgeschrieben. Schaut also die Ausschreibungen auf

durch.

Auch der Verband Deutscher Fußball-Historiker e.V. pflegt eine Jobbörse: Jobbörse – Verband Deutscher Fußball-Historiker (VDFH) (fussball-historiker.de)

Wissenschaft

Im wissenschaftlichen Bereich kann die Seite Stellenangebote: dvs | Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft weiterhelfen, darüber hinaus die typischen Ausschreibeplattformen für Forschungsstellen wie H-Soz-Kult.  

Verlage und Agenturen

In der freien Wirtschaft finden sich z.B. Fachverlage für Sport, Sportwissenschaft oder mit einer Sparte im Bereich Sport. Zu diesen Verlagen zählen etwa:

Eine andere Form der Selbstständigkeit hat Rudolf Ostwald gewählt; er bietet den einzigen „sportgeschichtlichen Service“ in Deutschland an (hoffentlich habe ich bei der Recherche keine anderen übersehen). Sportgeschichtlicher Service – Rudolf Oswald – (sport-geschichtlicher-service.de)

Zu seinem Angebotsportfolio gehören die Kuration von Dauer-/Sonderausstellungen, Festschriften, Chronistik, Verbandsgeschichten, Biografien, Archivservice, History Communication & Marketing. Andere Geschichtsagenturen ohne Spezialisierung auf den Sport haben diese Leistungen in der Regel auch im Programm; manche haben die Spezialisierung auf Sportvereine und -verbände als Sparte des Gesamtangebots. Hier lohnt also ein Blick auf Geschichtsagenturen insgesamt, z.B. über Geschichtsagenturen | Geschichte und Beruf (uni-mainz.de)

Weitere Informationen

Sportarchive – Archivalia (hypotheses.org)

European Committee for Sports History | cognita historia futurum figurare (cesh-site.eu), 6 der 26 Fellows sind weiblich (23%).

Zentrum deutsche Sportgeschichte (zentrum-deutsche-sportgeschichte.de) (paritätischer Vorstand)

Literatur

Michael Krüger, Annette R. Hofmann (Hg.): Sportgeschichte in Deutschland – Sport History in Germany. Herausforderungen und internationale Perspektiven – Challenges and International Perspectives, Wiesbaden 2020

Arne Güllich, Michael Krüger (Hg.): Grundlagen von Sport und Sportwissenschaft. Handbuch Sport und Sportwissenschaft, Berlin/Heidelberg 2022

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