GeisteswissenschaftlerInnen sind die Sorgenkinder auf dem Arbeitsmarkt? Sie sind die Absolventen, die sich zu Recht die Frage gefallen lassen müssen, was sie damit vorhaben, und ob es nicht schon genug Taxifahrer/prekäre Existenzen gibt? Und wenn es denn schon sein muss, dann doch bitte auf Lehramt.
Die wunderbare Zeitschrift brandeins hat im Februar in der Rubrik „Die Welt in Zahlen“ in Zusammenarbeit mit Statista nun eine unkommentierte Relation erstellt, die zeigt, dass es sich mal wieder lohnt, die Konstruktion von Wahrheiten zu hinterfragen. Die Statistik stellt die Zahl der erwerbstätigen/arbeitslosen Geisteswissenschaftler nebst ihrer Studienmotivation neben die Zahl der erwerbstätigen/arbeitslosen Juristen nebst ihrer Studienmotivation, und dabei kommt raus… na?
Lest nach: https://www.brandeins.de/archiv/2017/marketing/die-welt-in-zahlen/
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Nun kann man natürlich viel daran kritisieren, und die Statistik zeigt nicht, wie viele der erwerbstätigen GeisteswissenschaftlerInnen ein nicht-prekäres Leben führen usw. Aber bevor wir uns fürchterlich mit Kritik anstrengen, die uns in der Komfortzone belässt, niemand habe es so schwer wie wir, lohnt der Blick darauf, dass bei den anderen auch nicht alles selbstverständlich ist. Sie machen es die Öffentlichkeit vielleicht nur besser glauben.