Karrieremodelle und Professionalisierung des Hochschulnachwuchses

Dr. René Krempkow als Bundesvorstandsmitglied unseres Kooperationspartners Thesis e.V. hat ein Themenheft der Zeitschrift für Hochschulentwicklung mit herausgegeben und sich dem Thema „Karrieremodelle und Professionalisierung des Hochschulnachwuchses“ widmet.

Da sich dieses Themenheft genau mit dem beschäftigt, was auch uns bei Brotgelehrte stetig umtriebt, wollten wir es gern mit euch teilen:

Worum geht es?

Die Wissenschaft lebt davon, dass immer wieder neue Generationen in den Wissenschaftsbetrieb eintreten, und doch sind es gerade die Jüngeren, deren Karrierepfade von Unsicherheit, Komplexität und Ambivalenz geprägt sind. Die Transformationen der Hochschullandschaft – vorangetrieben durch technologischen Fortschritt, Globalisierung, demografischen Wandel und ökonomischen Druck – verändern nicht nur Forschung und Lehre, sondern auch die Rahmenbedingungen der Arbeit selbst. Karrieren in der Akademia entstehen heute in einem Spannungsfeld aus Metrifizierung, Mobilitätsanforderungen und sich wandelnden Rollenbildern. Dabei kommt es zu einer paradoxen Verdichtung von Anforderungen: Junge Forschende sollen disziplinär exzellent und zugleich interdisziplinär anschlussfähig sein, international mobil und gleichzeitig lokal-regional verankert, forschungsstark, drittmittel fähig, didaktisch versiert und kommunikationsgewandt – und das zumeist auf befristeten Stellen, bei steigender Arbeitsverdichtung und in wachsender Konkurrenz. Ähnlich vielfältige – wenngleich andersgeartete – Anforderungen zeigen sich im Wissenschaftsmanagement.

Das Themenheft nimmt sich dessen aus drei komplementären Perspektiven an: Es beleuchtet den strukturellen Wandel im akademischen Beschäftigungssystem, rekonstruiert subjektive Karriere-Erfahrungen und stellt institutionelle Strategien zur Förderung, Gestaltung und Professionalisierung von Hochschulkarrieren vor. Die forschungsbasierten und praxisnahen Beiträge zeigen, wie wissenschaftliche Laufbahnen im 21. Jahrhundert vielfältiger, aber auch prekärer geworden sind. Sie analysieren, wie neue Rollenprofile entstehen, alte Pfade ihre Selbstverständlichkeit verlieren und Hochschulen gezielt an ihrer Attraktivität als Arbeitgeber:innen arbeiten. Hierbei wurde im Unterschied zur sonst oft anzutreffenden Fokussierung auf Karrierepfade zur Professur bzw. in die Wissenschaft bewusst eine Erweiterung auch auf das Wissenschaftsmanagement vorgenommen.

Das Themenheft ist als Open Access frei verfügbar unter: https://lnkd.in/ewnpaNS3